Konflikte bedeuten Reibung, Reibung kostet Kraft. Im Business-Coaching private Probleme besprechen? Manche Mitarbeiter haben da Skrupel.

Dafür zahlt doch wohl die Firma nicht! Aber langsam, das kann man auch anders sehen: Jeder Konflikt bindet Aufmerksamkeit.

Bewusste Konflikte lenken von anderem ab, verdrängte oder unbewusste Konflikte verderben die Stimmung und mindern die Konzentration. Grundsätzlich kann man alles, was unabgeschlossen ist zu diesen Konflikten rechnen. Nicht nur zwischenmenschlicher Streit gehört dazu, genauso innere Zwiespälte und ebenfalls alle unerledigten Arbeiten und seien es die in den Keller der Seele oder des Hauses weggesperrten Dinge.

Chronischen oder lang anhaltenden Konflikte können Menschen dauerhaft „runterziehen“ und sogar das Immunsystem schwächen. Egal wie privat also ein Konflikt zu sein scheint, es kann nur auch im Interesse einer Firma sein, wieder möglichst die volle geistig-seelische und natürlich auch körperliche Präsenz von Mitarbeitern zu gewinnen. Mit seelischen Problemen belastete Menschen sind unproduktivere Mitarbeiter.

Was kann ein Coaching dazu beitragen? Das erste ist, aktuelle Konflikten zu bearbeiten und jene Konflikte lösen. Dabei sollte man prüfen, ob Sie bereits die Folge ungelöster und unbewusster alter Konflikte sein können, die jemand mit sich trägt.

Aber es gibt auch Energie bindende Altlasten, die unabhängig von aktuellen Probleme. existieren. Auch sie sollten gesucht, entdeckt und aufgelöst werden. Es ist erstaunlich, wie stark sich dann oft ein Grundoptimismus einstellt, wie wieder neuer Lebensmut aufspringt und plötzlich sogar neue Ideen für die Gestaltung der Zukunft auftauchen.

Die Lösung eines Konflikts liegt vor allem in seiner Beendigung

Zu den chronischen unbewussten Konflikten gehören nicht nur sogenannte ungelöste Eltern-Kind-Bindungen oder Stellvertreterschaft in Familiensystemen, sondern auch und vor allem schwächende oder paradoxe Verhaltensmuster wie: „Es lohnt sich gar nicht das zu versuchen, bei mir klappt das sowieso nicht“, oder: „Die anderen sind besser“.

Wie erkennt man solche Grundmuster in einer Person? Am besten, indem man ihnen genau zuhört: Eine Frau sagte beispielsweise einmal auf ein Feedback hin: „Daran werde ich noch zu nagen haben!“ Ich fragte sie, welches Nagetier sie wohl sei: Ein Hase, eine Maus oder eine Ratte? Nach kurzem Überlegen meinte sie: „Nein, vermutlich ein Eichhörnchen. Ich bin nämlich fleißig und sehr lebendig und springe auch schon mal von Ast zu Ast.“

Ein Mann klagte, er „hoppele so durchs Leben“ und gab sich damit als Hase, vielleicht sogar Angsthase zu erkennen.

Solche Metaphern sind Ausdruck von Selbstbildern. Bei beiden Personen ließen sich diese alten Selbstbilder sogar recht leicht verändern:

Als ich die Frau fragte, ob sie sich durch und durch als Eichhörnchen empfände, schmunzelte sie und meinte: „Nein, ich glaube ich habe auch noch einen Leoparden in mir!“ Tatsächlich fanden sich  auf ihrem Schal, im Innenfutter ihrer Handtasche und auf ihrem Gürtel dekorative Elemente mit Leopardenfellmuster.

Sie war selbst überrascht darüber. Durch unser Gespräch wurde ihr klar, dass sie bislang in ihrer Ehe und in ihrem Beruf mehr als Eichhörnchen gelebt hatte und eigentlich zukünftig nur noch ihre Leopardenidentität leben wollte. Sie ließ sich einige Zeit später scheiden und wechselte ihren Beruf.

Der Mann, der sich für einen Hasen gehalten hatte, entdeckte noch einen im Hasenfell eingenähten Löwen als seine wahrere Identität in sich. Er war in einer Familie von Angsthasen groß geworden und hatte sich nie getraut, seine eigentlichen Träume zu leben. Er begann mit dem schon seit vielen Jahren erträumten Sprung über den großen Teich nach Südamerika und bereiste den Urwald des Amazonas.

So lohnt es sich nicht nur anderen Menschen zu zuhören, sondern auch sich selbst, und zu schauen, was das Unterbewusstsein da an Worten mit ausspuckt, die zur Selbsterkenntnis taugen, oder auf welche Symbole es abfährt und sie vielleicht schaffen oder kaufen will.

Die wichtigste Konsequenz ist, sich von alten beengenden Selbstbildern, die einen bremsen, und die das eigene Potential hemmen, zu befreien. Das heißt, die alten Häute abzustreifen. Stellen Sie sich vor, eine Schlange, die sich von Natur aus jährlich häuten muss, würde all ihre Häute aus Schutzbedürfnis, Trägheit oder Nostalgie nicht ablegen und weiter mit sich herum schleppen. Sie könnte nicht wachsen, sie würde in diesem Korsett ersticken und alle Wendigkeit verlieren, die sie für das Erjagen einer Beute braucht. Es wäre ihr vorzeitiges Ende.

Um Konflikte lösen zu können helfen oft Feng-Shui-Weisheiten. Man kann deren Geltung relativ leicht auf sich selbst übertragen und finde darin klare Empfehlungen. Der erste Schritt besteht darin, alles was einen schwächen und belasten kann, aus dem eigenen Leben zu entfernen:

Alte Sachen, die man nicht mehr braucht, sollten als „totes Gerümpel“ aus der eigenen Wohnung und dem eigenen Umfeld entfernt und weggeworfen werden.
Beziehungen zu Lebenspartnern und Freunden, die einen aussaugen und schwächen, sollte man entweder deutlich verändern oder beenden. Das gleiche gilt für die geschäftlichen Beziehungen. Personen, Situationen oder Umstände, die einen belasten oder krank macht, sollte man meiden.
Ähnlich ist es mit unvollendeten Projekten. So lange sie in der Schwebe sind, belasten sie einen. Man sollte sie in angemessener Zeit fertigstellen oder abbrechen und aufgeben, wenn sie sich als nicht vollendbar erweisen. Anderenfalls schaffen sie ein dauerndes schlechtes Gewissen und vergiften alle Freizeit und Entspannungsmöglichkeit.
Auch gute Vorsätze, die man sich gesetzt hat, können zur Dauerbelastung werden. Es gilt, sie entweder zu verwirklichen oder zu streichen. Lieber mit gutem Gewissen rauchen als mit schlechtem. Ein schlechtes Gewissen strapaziert auch noch die Psyche. Vielleicht lieber darauf vertrauen, dass der rechte Moment schon noch kommen wird, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Das Gegenteil zur Beendigung des Schwächenden besteht dann darin, Personen, Gegenstände und Aufgaben ins eigene Leben hinein zu rufen oder hin zu lassen. Das bedeutet auch, sich zu trauen, das zu tun, was man gerne möchte, sich ein Umfeld oder Symbole, die einem wohltun zu erschaffen oder zu verschaffen und die Menschen zu suchen und die Beziehungen zu ihnen zu pflegen, die einen stark machen.

Konflikte lösen – ein konsequenter Weg

Niemand behauptet, dass die Umsetzung dieser Vorsätze leicht ist. Konsequent zu sein, kann anstrengend sein. Viele Menschen berichten allerdings, dass sich ihr Leben nach einer großen Entrümpelungsaktion und einer Öffnung für Neues wesentlich leichter anfühlt.

Man muss nicht gleich in einen anderen Kontinent auswandern, um alles hinter sich zu lassen, vielleicht unterstützt es das eigene Lebensglück aber, wenn man ab und zu aus seinem alten Leben heraustritt. So wie auch ein Schmetterling die Hülle seiner Verpuppung verlässt, ohne Erinnerungsstücke davon mitzunehmen.

Konkret wird dabei vieles zu bedenken und zu entscheiden sein. Es wird Mut brauchen und Durchhaltekraft, wenn die Ängste und Zweifel kommen. Dafür kann es hilfreich sein, regelmäßig  Gesprächspartner zu haben, mit denen man darüber sprechen kann und die einen in einer solchen Phase begleiten. Da der Nutzen auch Ihrer Firma zugutekommt, können Sie auch einen professionellen Coach dafür engagieren und von Ihrer Firma geschäftsüblich bezahlen lassen.

Winfried Prost
www.winfried-prost.de
kontakt@winfried-prost.de