Schön, dass du wieder dabei bist! Gerade in der gegenwärtigen, globalen Situation kann dein Selbstwertgefühl wesentlich darüber entscheiden wo du in 6 oder 12 Monaten persönlich und beruflich stehst und wie es um dich gesundheitlich aussieht. Weil uns wirklich ganz besonders wichtig ist, dass möglichst viele Menschen gut durch diese Zeiten kommen und diese Krise bestmöglich für sich nutzen, haben wir überlegt welche Faktoren dafür von größerer Bedeutung sind und haben insgesamt 7 Folgen für dich zusammengestellt. Du findest sie unter dem Video im Text.
Heute geht es um die Frage wie du deine Ressourcen aktivieren & dein Selbstvertrauen stärken kannst.
Dabei schauen wir auf die psychologischen, sozialen und emotionalen Ressourcen.
Psychologische meint deine persönlichen Eigenschaften, deine geistige Haltung, deine Stärken und Kraftquellen sowie deine Werte. Soziale Ressourcen sind deine Beziehungen und dein gesellschaftliches Umfeld, sprich die Unterstützung, die du durch deine Beziehungsnetze erntest. Das kann Zuwendung, Anerkennung und Wertschätzung sein. Das sind emotionale Ressourcen, die für deine Gesundheit und dein Immunsystem ebenso wichtig sind.
Beachte: von vielen dieser Aspekte ist auch dein Selbstvertrauen abhängig.
Deine persönlichen Eigenschaften und deine geistige Haltung entscheiden in schwierigen Zeiten ganz besonders darüber wie du durch diese Zeiten durchkommst. Denn: Das sind die Aspekte, die dein Verhalten grundsätzlich ausmachen. Positiv wie negativ. Unter diesen Eigenschaften gibt es jene, die wir Menschen gerne Stärken oder Kraftquellen nennen. Wir wollen vor allem diese positiven Merkmale beleuchten, da diese dir ganz besonders weiterhelfen können. Die moderne Neurowissenschaft lehrt uns, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter formbar ist. Entscheidend dafür sind viele Faktoren, unter anderem worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst und womit du dementsprechend täglich dein Hirn fütterst.
Wir haben für dich deshalb 3 Übungen mitgebracht, die dich in deinem Selbstvertrauen stärken können, wenn du sie regelmäßig durchführst.
Die erste Übung legt den Fokus explizit und ganz bewusst auf die positiven Dinge deines Lebens. Wir führen sie regelmäßig durch und können sie dir wirklich wärmstens ans Herz legen. Es geht um Dankbarkeit. Dankbarkeit ist wie Balsam für deine Seele, wie ein Honigtopf für dein Herz. Sich selbst, dem Leben oder anderen Menschen aus deinem Leben für die schönen Aspekte des Tages, den freundlichen Blick, die konstruktive Idee oder sein Dasein zu danken, braucht nicht viele Worte oder Zeit, stiftet aber enorm viel Glück, positive Energie und stärkt dein Herz.
Ja, du kannst letztendlich in jedem Moment kurz innehalten und dir einmal bewusst machen wofür du am heutigen Tag dankbar bist. Du kannst die Übung einfach nur in Gedanken durchführen. Du kannst deine Gedanken aber auch aufschreiben oder sie mit einem Freund oder Partner teilen. Wir würden uns auch sehr darüber freuen, wenn du uns in die Kommentare schreibst wofür du dankbar bist. Nimm dir doch am besten genau jetzt einen kurzen Augenblick dafür. Wofür bist du heute dankbar in deinem Leben? Wen oder was feierst du, was macht dich glücklich? Diese kurze und einfache Übung hebt deine Stimmung direkt. Garantiert.
Ja, und bedenke: Du kannst auch dankbar sein für deine ganz persönlichen, positiven Eigenschaften, für deine Stärken und, dass du der Mensch bist, der du aktuell bist. Das mag dir vielleicht völlig fremd vorkommen aktuell. Damit wärst du nicht allein. Die meisten Menschen haben leider nicht gelernt sich selbst zu lieben und wertzuschätzen. Das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen vieler Menschen hat in ihrer Kindheit leider vielfach gelitten und die meisten von uns haben Erfahrungen gemacht, die uns das Gefühl vermittelt haben, dass mit uns etwas nicht stimmt. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass wir einen inneren Kritiker entwickelt haben, eine innere Stimme in deinem Kopf, die permanent urteilt und bewertet.
Und diesen inneren Kritiker wollen wir uns jetzt mal genauer anschauen. Vielleicht kommen dir Worte wie „Feigling, Dummkopf oder Versager“ vertraut vor. Vermutlich hast du damals nicht selbst angefangen dich so zu nennen und abzuwerten. Kein Kind würde sich selbst als „hässlich, unfähig oder schwach“ bezeichnen. Es sind die Erfahrungen, die wir in der Schule oder Zuhause gemacht haben. Menschen, zu denen wir zunächst aufgeschaut haben, die dazu mit Kritik, schlechten Noten oder egoistischer Ignoranz beigetragen haben, dass wir heute so denken. Dementsprechend wäre es auch angemessen nicht von Selbstwert zu sprechen, es ist vielmehr ein Fremdwert, den wir da in uns tragen. Und diesen gilt es zu transformieren.
Wenn du also dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken möchtest, ist es wichtig den inneren Kritiker an die Hand zu nehmen und ihm eine Brücke zu deinem inneren Kind zu bauen. Das ist keine einfache aber notwendige Aufgabe. Es ist wichtig, dass du lernst dich selbst aufzubauen und dir mental, sowie emotional den Rücken zu stärken. Ja, es tut natürlich auch gut, wenn Freunde, Kollegen oder Bekannte uns ein wertschätzendes, ernst gemeintes Wort aussprechen, doch solange du das nicht selbst tust, bist du abhängig und vor allem auch manipulierbar von den Menschen um dich herum. Und das Entscheidende ist: Erst, wenn du dich auch wirklich selbst lieben kannst, wächst die ewig eiternde Wunde wirklich zu.
Hierfür haben wir auch eine Übung für dich und die schaut folgendermaßen aus.
Es beginnt mit Annahme. Jedes Mal, wenn du zukünftig deinen inneren Kritiker dich selbst beschimpfen, verurteilen oder abwerten hörst, halte kurz inne. Atme 3-mal tief durch und sage dir selbst: „Ich bin bereit mich so anzunehmen, wie ich bin, auch wenn ich (z.B. Pickel im Gesicht habe)… bin.“ Dieser kurze Satz ist so unscheinbar und doch so mächtig, wenn du ihn wiederholst und in der Wiederholung dabei immer tief in dein Herz hineinlässt. Vermutlich wird es sich am Anfang sehr komisch anfühlen, dein innerer Kritiker wird vielleicht sogar wütend oder zynisch und sagt dir Dinge wie „Bescheiß dich doch nicht selbst!“ „Das ist doch gar nicht wahr!“ „Du bist aber auch wirklich …“ Ja, wenn das passiert, mach dir bewusst: Das ist normal. Da muss man durch. Und das hört auf.
Unsere die Erfahrung hat gezeigt, es lässt nach und funktioniert immer besser, je öfter man sich selbst die Wertschätzung und Anerkennung auch gibt. Und es kann sein, dass du währenddessen eine Gefühls-Achterbahn mit rasanten Abstürzen erlebst. Von Trauer über Wut zur Scham und Schuldgefühlen könnte einiges an alten, angestauten Emotionen durch deinen Körper strömen. Auch das ist völlig normal in solchen Transformationsprozessen. Die Raupe muss gewissermaßen erst sterben, damit der Schmetterling aus der Puppe herausfliegen kann. Genauso muss das alte Selbstbild erst sterben, damit die Seele wieder frei wird. Dafür muss es auch erst durch all’ die engen alten, verdrängten Gefühle hindurch, die einen an den alten Schmerz erinnern, der damit im Raupenstadium auch eigentlich verbunden war. Es handelt sich dabei meist um Gefühle aus einer anderen Epoche, der Kindheit oder früheren Generationen, die viele Jahre verdrängt wurden und jetzt endlich Ausdruck finden und transformiert werden können, weil du es nun zulässt.
Auf die Gefühlswelt und die familiensystemischen Zusammenhänge gehen wir in der nächsten Folge auch näher ein. Nochmal die letzte Botschaft in einem Satz zusammengefasst: Du kannst mehr Selbstvertrauen durch ein sich wandelndes, positives Selbstbild entwickeln, von der Raupe zum Schmetterling, oder auch vom vermeintlich „dummen Huhn“ das nur versehentlich als Adlerküken auf den Hühnerhof gelangt, und jetzt erwachsen geworden ist. Und natürlich können dich Freunde oder dir vertraute Menschen dabei unterstützen, es ist unserer Meinung und Erfahrung nach sogar eines der schönsten Dinge, die eine Freundschaft ausmachen können – die gegenseitige emotionale Ermutigung sowie Heilung und das gemeinsame, persönliche Wachstum.
Für die letzte Übung möchten wir dir sogar empfehlen diese mit einem dir vertrauten Menschen durchzuführen. Dabei ist es wirklich wichtig, dass es sich um einen Menschen handelt, der dir wohlgesonnen ist und bei dem du sagen würdest: Das ist ein wahrer Freund, Partner oder Mensch. Es ist wichtig, dass du dich mit diesem Menschen wirklich wohl fühlst. Wenn dir jemand einfällt, dann kontaktiere ihn doch am besten noch heute und schlage ihm die folgende Übung vor: Es geht dabei um eine Umwertung.
Wie wir schon erwähnt hatten gibt es neben deinem Selbstwert auch einen Fremdwert. Das sind meist die negativen Bewertungen und Bilder über dich, die du in dir trägst. Notiert euch beide 5 negative Eigenschaften, die ihr in eurem Leben immer wieder hört oder früher oft gehört habt und die heut noch in eurem Selbstbild versteckt sind. Wenn ihr beide 5 Eigenschaften habt, dann könnt ihr euch nacheinander jeweils eine Eigenschaft vorstellen und vielleicht auch ein wenig dazu erzählen, also aus welchen Situationen oder von welchen Menschen sie stammt.
Die Übung besteht jetzt darin, dass ihr nun gemeinsam überlegt wie man diese Bewertung auch umwerten könnte. Hier mal ein paar Beispiele: Wenn du öfter als rücksichtslos und ungeduldig beschimpft worden bist, bist du vielleicht ja eigentlich sehr ambitioniert und zielstrebig. Wenn man dich als blauäugig und harmoniesüchtig beschimpft hat, bist du womöglich sehr optimistisch und wohlwollend. Aus verkopft wird vernünftig, aus albern humorvoll und aus angeberisch selbstbewusst. So lassen sich Bewertungen umwerten. Und bedenke: Viele der negativen Wertungen werden aus Neid, Eifersucht oder Verzweiflung heraus getroffen, um dich und deine Energie irgendwie unter Kontrolle zu bringen.
Es liegt also an dir was du daraus machst. Und diese Übung mag sich am Anfang vielleicht ebenfalls anfühlen wie Selbstbeschiss. Wenn dem so ist, können wir dir aus Erfahrung sagen: Das ist ebenfalls normal. Dein innerer Kritiker hat das eben so gelernt und für sich irgendwann auch als Wahrheit akzeptiert. Er meint es ja nur gut, in dem er dir rein redet, dass eine Raupe eben eine Raupe ist und sich damit abfinden muss. Er und will dich nur schützen. Doch mittlerweile ist er selbst zur Gefahr deiner Transformatin zum Schmetterling geworden und die vermeintliche Gefahr gibt es gar nicht, weil es dir vorbestimmt ist dich zu verwandeln und weiter zu entwickeln. Wage es also. Trau dich, sei mutig und öffne dein Herz. Beginne nun mit der Selbstliebe, werde ein Schmetterling und wenn du es nicht schon längst getan hast, breite die Flügel deiner Seele aus. Mache dir bewusst wer du eigentlich wirklich bist: Ein Wunder!